Sumpffieber – 08. Juni 2018

Steige hinab in den Sumpf des Lebens,
Morastige Tiefen – Entkommen vergebens

Spüre den fiebrigen Geist im Moor
Hypnotische Klänge durchdringen dein Ohr

Unsere Schamanen deuteten die Zeichen Mutter Natur
Verwunschene Pfade, auf der Suche nach Antwort
Folgt der vertonten Spur!

Eine Nacht der Ekstase und düsterer Kunst
Realitätsverlust
Verlier deine Sinne im hitzigen Dunst

Du lässt dich fallen, suchst die Balance
versinkst in den Tiefen, gleitest in Trance

Rituelle Klänge preisen den Mond
Vertraut uns, probiert es ihr werdet entlohnt

Wie die Funken der Glut pulsiert im Takt unser Blut
Lüstern wartet ihr auf den nächsten fiebrigen Schub

Wir laden euch ein zum feiern und tanzen
Unter der Brücke zwischen den Pflanzen

Sumpffieber.
Die Party, mit der alles begann.

Ursprünglich wollten wir uns im Till Dawn einen Floor einer Studentenparty unter den Nagel reißen und in eine Psytrance-Area verwandeln.
Allerdings konnte die Party nie stattfinden, da die Fachschaft der Ansicht war, dass das Till-Dawn zu überdimensioniert sei.
Aber davon wollten wir uns nicht unterkriegen lassen und so kam es, dass wir beschlossen haben, unsere eigene Party zu veranstalten. Und nicht nur das: Da der Sommer vor der Tür stand und Psytrance sowieso eher nach draußen gehört, fingen wir an, ein Open Air ganz nach unseren Vorstellungen zu planen.
Allerdings hätten wir uns nie träumen lassen, so viele Menschen zu erreichen und dennoch zu sehen wie alles glatt läuft.

Ca. 6 Wochen vor dem Event fingen wir mit der Planung an. Im Laufe der nächsten Wochen entschieden wir uns für unseren Kollektivnamen „Exorbeatal“, benannten die Party „Sumpffieber“ und designten auch eigene Festivalbändchen, um eine materielle Erinnerung an den Tag zu haben.
Anfangs wollten wir eine kleine Party von Freunden für Freunde mit 100-200 Leuten auf die Beine stellen, aber je näher das Datum rückte, desto mehr Unterstützung gewannen wir von außerhalb. Woche für Woche ereilten uns neue Nachrichten, die uns immer weiter aufbauten und uns Zuversicht schenkten.
Aus einem zufälligen Gespräch ergab sich die Möglichkeit Voidscream, ein Darkpsy Live Act aus Marburg, für unsere Party zu gewinnen, damals für uns noch ein ganz großer Name.
Diese aufregende Nachricht, gepaart mit unserem Größenwahn ein VOID Soundsystem zu buchen, ließ unsere Vorfreude sowie auch unsere Nervosität in ungeahnte Höhen wachsen. Ein ganz besonders großes Dankeschön an dieser Stelle an Michael Turecki, der uns seit Beginn unseres Abenteuers mit Tipps zur Location, Planung und seinem technischen Know-How zur Seite stand. Ohne ihn wäre unser erstes Open Air mit Sicherheit nicht so legendär geworden.

Das Teamwork, dass sich aus dieser Idee entwickelt hat, war einfach unglaublich – so kam es, dass sich ein Dekoteam bildete, welches sich zum Ideen sammeln und basteln traf, wir Ballons gewaschen haben und mehrmals die Location aufsuchten, um sie für unsere Party vorzubereiten:
Wir beseitigten ein totes Tier, schnitten die Hecken und begradigten den Dancefloor (mit vor Ort liegendem Kalksand, den wir fälschlicherweise benutzt haben und für den wir mit 200 € aufkommen mussten).

Dann war es endlich soweit: Der große Tag war gekommen, wir schrieben den 8. Juni 2018.
Früh morgens quälten wir uns, nachdem wir kein Auge zugemacht hatten, aus den Betten und begannen mit Aufbau und Dekoration, sodass wir halbwegs pünktlich mit allen Vorbereitungen fertig waren.
Schon recht früh kamen nach und nach die ersten Leute, jedoch bekamen wir am frühen Abend Besuch, auf den wir lieber verzichtet hätten: Die Beamten in blau-weiß näherten sich dem Gelände, woraufhin schlagartig die Musik leiser wurde. Doch zu unserer Überraschung und Freude waren sie sehr kooperativ und ließen uns unter bestimmten Bedingungen weitermachen. Erleichtert, dass unser erster Kontakt mit der Polizei überstanden war, drehten wir die Musik wieder auf und laute Jubelschreie ertönten – jetzt konnte die Party erst richtig losgehen!

Als selbst gegen Mitternacht der Strom an neuen Besuchern nicht weniger werden wollte, wurde uns langsam das Ausmaß unserer „Schnapsidee“ bewusst und wir konnten nicht glauben, was wir da auf die Beine gestellt hatten.
Der weitere Verlauf der Party verlief reibungslos und wir erhielten durchweg positive Rückmeldungen. So kam es auch, dass alle 200 Exorbeatal Bändchen restlos weggingen. Die Feier endete um 12 Uhr mittags – bis heute hatten wir kein anderes Event, welches so lange andauerte wie das Sumpffieber Open Air.
Abschließend lässt sich sagen, dass diese 48 Stunden mit Vor- und Nachbereitung enorm anstrengend, gleichzeitig aber auch sehr sehr erfüllend waren und von vielen glücklichen Momenten und Gefühlen geprägt wurden.

Für einen weiteren Einblick könnt ihr den Exorbeatal im Sumpffieber Artikel lesen, welcher in dem „Philipp – Magazin“ veröffentlicht wurde.


DJ Sets:

GOLB aka Faceless Hypnotist (Darktechno)
https://soundcloud.com/golb_music/sumpffieber-open-air-08062018

K_U (Drum&Bass)
https://soundcloud.com/djk_u/exorbeatal-sumpffieber-open-air-080618-live-drum-bass-set-mixed-by-k_u-free-download

Kamaeh aka Chamaechorie (Forest, Darkpsy)
https://soundcloud.com/kamaeh/sumpffieber-kamaeh

OpticTuning (Hi-Tech)
https://soundcloud.com/optictuning/optictuning-sumpffieber-open-air-08062018

Jonas Sternkind aka ɅMEN ϴMEN [LIVE]
https://soundcloud.com/jonassternkind/live-at-sumpffieber-festival-2018-06-09